Baumwolle wird in etwa 80 Ländern der Welt auf etwa 34 Mio. Hektar Ackerfläche angebaut, weshalb sie auch eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung, besonders für Entwicklungsländer hat (vgl. Paulitsch, Baedeker & Burdick, 2004, S. 17f.).

Bis die Baumwollfaser in die Spinnerei gelangt, sind zahlreiche und teilweise aufwändige Arbeitsschritte notwendig. Die Baumwolle, das Samenhaar der Pflanze Gossypium, gedeiht bevorzugt in gemässigten Klimazonen wie in den Tropen und Subtropen. Sie wird fast ausschliesslich in Monokulturen angebaut. Die Ansprüche an den Boden sind nicht sehr hoch. Das Saatgut wird zur Prävention gegen Bakterien- und Pilzerkrankungen mit organischen Quecksilberverbindungen gebeizt oder mit Pilzbekämpfungsmitteln, Zyanwasserstoffgas, Schwefelkohlenstoff oder Tetrachlorkohlenstoff behandelt. Die Bewässerung muss sorgfältig nach unterschiedlichen Stadien der Vegetationsperioden erfolgen. Zu wenig Wasser führt zu Ertragseinbussen und zu viel Wasser zu Schäden durch Insekten und Bakterien sowie erhöhtem Unkrautwachstum. Durch eine künstliche Bewässerung werden jährlich 200 bis 1.500 Liter Wasser pro Quadratmeter benötigt. Der Baumwollanbau ist einer der Hauptmärkte für Pflanzenschutzmittel, da die Kulturpflanze durch Krankheiten, Schädlinge und Unkrautkonkurrenz stark bedroht ist. Die Ernte erfolgt maschinell (v.a. USA, GUS, Australien) oder von Hand (v.a. Entwicklungs- oder Schwellenländer). Die Baumwolle wird nach dem Pflücken noch rund 30 Tage an der Sonne gelagert. Dann wird sie der Vorreinigung und anschliessend dem Entkörnungsvorgang zugeführt. Dabei werden weitere umweltbelastende Chemikalien eingesetzt. In Form von Ballenpressen wird die Baumwolle anschliessend in Lastwagen zu den Häfen transportiert (vgl. ebd., S. 19-26).

 

 

Literatur:

 

Paulitsch, K.; Baedeker, C. & Burdick, B. (2004). Am Beispiel Baumwolle: Flächennutzungskonkurrenz durch exportorientierte Landwirtschaft. Konstanz: Wuppertal Institut zur Globalisierung.