Bionik als Wissenschaftsdisziplin befasst sich mit den Konstruktionen und Verfahrensweisen der Natur, in der Absicht, diese als Anregung für eigenständig-technische Weiterentwicklungen zu verwenden (Nachtigall, 2002, S. 10). Im Zentrum steht die bessere Verkoppelung von Natur und Technik im Hinblick auf die Entwicklung von technisch eigenständigen Konstruktionen, Geräten und Verfahren.

Als Teilbereich befasst sich die Bionik unter anderem mit der Funktionsweise von Materialien und Strukturen. Für die Verpackungstechnologie – ein diesem Teilbereich untergeordnete Bereich – ist vor allem die Frage nach der technischen Übertragbarkeit von Naturstrategien von Bedeutung, wobei die Natur ein immenses Anregungspotenzial für einen Anforderungskatalog an zukünftige Verpackungstechniken bietet.

Die aus der Bionik gewonnenen Erkenntnisse bestimmen in der Verpackungsindustrie in vermehrtem Mass die Wahl von Grundmaterialien und die Verpackungstechnik. Dabei spielt die biologische Abbaubarkeit, aber auch der materialarme Einsatz unter Beibehaltung gleichbleibender Stabilitätsanforderungen eine wichtige Rolle. Damit gehen ökonomische Überlegungen der Effizienzsteigerung einher. Dies auch vor dem Hintergrund der Bestrebung, Produkte nicht nur nach ihrer Wirtschaftsbilanz, sondern auch nach ihrer Umweltbilanz zu beurteilen. Eine ganzheitliche Betrachtung von Produkten erfordert aus diesem Grund eine bionische Ausrichtung von Verpackungen.

 

Literatur:

 

Nachtigall, W. (2002). Grundlagen und Beispiele für Ingenieure und Naturwissenschaftler (2. Auflage). Berlin/Heidelberg: Springer.