Fliessendes Wasser

Die Definition von „fliessendes Wasser“ oder „Fliesswasser“ umfasst jede Art von Wasser, das beständig fliesst, zum Beispiel in Form eines Flussstromes oder eines Stromes eines Wasserhahns. Unter Fliesswasser wird der Anschluss eines Haushaltes an die Wasserleitung verstanden (Duden, 2013). Fliessendes Wasser aus dem Wasserhahn zu Hause ist in vielen Ländern ein Luxus.

 

Fliessgewässer

In der Hydrologie werden Fliessgewässer von stehenden Gewässern unterschieden. Stehende Gewässer, zu denen zum Beispiel Seen und Tümpel gehören, sind geschlossene Ökosysteme. Sie sind eine geschlossene in einer Vertiefung des Bodens befindliche stagnierende Wasermasse, die mit dem Meer nicht in Verbindung steht (vgl. Hasler & Egli, 2004, S. 93). Dabei bilden Fliesgewässer ein Sammelbegriff für alle oberirdisch fliessenden Gewässer wie Ströme (grössere Flüsse, die ins Meer münden), Flüsse oder Bäche. Dies sind offende Gewässer. Das Einstufung von fliessendem Grundwasser als „unterirdisches Fliessgewässer“ ist umstritten. Fliessgewässer fliessen in der Regel gemäß der Schwerkraft bis zu ihrer Mündung in einen See, ein übergeordnetes Fliessgewässer oder in ein Meer (vgl. Siligato, Scheder & Gumpinger 2007, S. 8).

 

Entstehung von Fliessgewässern

Der Anfang der Fliessgewässer beginnt mit Niederschlag. Nach dem Auftreffen des Niederschlags auf die Erdoberfläche fliesst das Wasser Hang abwärts. Mit anderen Wassertropfen bildet es vorerst kleine Rinnsale, die sich schliesslich zu Bächen ausweiten. Ein Teil des Niederschlags versickert und wird zu Grundwasser. Nach einiger Zeit tritt dieses Grundwasser als Quelle wieder an die Oberfläche und bildet den Anfang neuer Bäche und Flüsse oder strömt unterirdisch anderen Bächen oder Flüssen zu (vgl. Siligato, Scheder & Gumpinger 2007, S. 8f.).

 

Fließgewässer lassen sich in drei große Abschnitte gliedern:

  • Oberlauf (gestreckter Bachauf)
  • Mittellauf (Umlagerungsstrecke)
  • Unterlauf (Mäanderstrecke, begleitende Auwälder)

 

Flüsse und Bäche sind sehr vielfälltig, wobei jeder einzelne seine eigene Charakteristik aufweist, die sich im Stoffhaushalt, in Flora und Fauna, im Gewässerbett, in der Aue und im Abflussverhalten widerspiegelt. Fliessgewässer stehen in einem engen Zusammenhang mit ihrer Umgebung und weisen verschiedenste Merkmale auf (vgl. ebd., S. 19-35).

 

 

 

 

Literatur:

 

Duden (2013). Fliesswasser. Berlin: Bibliographisches Institut GmbH.

 

Hasler, M. & Egli, H.-R. (2004) (Hrsg.). Geografie wissen und verstehen. Ein Handbuch für die Sekundarstufe II. Bern: h.e.p. verlag ag.

 

Siligato, S.; Scheder, C. & Gumpinger, C. (2007). Angewandte Fliessgewässerökologie. Grundlagen und Beispiele. Gewässerschutzbericht, 36. Linz: Amt der Oö. Landesregierung, Abt. Wasserwirtschaft, Gewässerschutz.