Plastikmeere sind sogenannte Müllteppiche bestehend aus teilweise nur millimetergrossen Bruchstücken von Plastikmüll, Flaschen, Deckeln, Tüten etc. Laut Studien werden die Meeresströmungen von Winden und der Erdrotation im Hochdruckgebiet des „North Pacific Gyre“ angetrieben. Dadurch werden gigantische Wirbel gedreht und das Treibgut wird von den Küsten Japans, Chinas, den Pazifikküsten Mexikos, Nordamerikas und Kanadas gesammelt. Schätzungen gehen davon aus, dass das durch Plastik verseuchte Gebiet etwa der Landesfläche von Deutschland entspricht. Spekulationen beziffern die treibende Abfallmenge mit bis zu 100 Mio. Tonnen Kunststoffmasse. Problematisch ist dieser Müllteppich, da sich dieses Treibgut nicht biologisch abbaut. Hingegen zerfallen die grossen Objekte unter Einwirkung von Sonne, Wellen und Reibung zu kleinen Partikeln, die bis 30m unter der Meeresoberfläche treiben und dadurch den Lebensraum zerstören.
Der grösste Teil des Abfalls (80%) stammt von den Küstengebieten. Nur ein Fünftel stammt von Schiffen oder von Bohrinseln.
Der Müllteppich hat zudem schwerwiegende Auswirkungen auf die Meerestiere. Entlang der Plastikpartikel lagern sich giftige Substanzen in einer Konzentration ab, die bis zu einer Million Mal höher ist als die des umgebenden Meerwassers. Zudem werden beim Abbauprozess von Kunststoff Stoffe freigesetzt, die möglicherweise krebserregend sind oder den Hormonhaushalt von Mensch und Tier beeinflussen können.

 

Literatur:

 

Michelis, G. F. (6.1.2010). Wer macht sauber im Plastik-Meer? Wiener Zeitung.