Der Begriff Recycling bezieht sich auf die Wiedereinbringung von Abfallstoffen in den Produktionsprozess als Ersatz von Primärrohstoffen. Die Abfallstoffe werden direkt (Mehrwegflasche) oder aufbereitet (z. B. Dosenschrott zu Stahl) wiederverwendet. Eine komplette Kreislaufführung ist nicht immer möglich, da die Abfallstoffe vielfach qualitätsbeeinflussende Verunreinigungen aufweisen (z. B. Glas) oder die Materialeigenschaften schlechter sind als beim Ersteinsatz (z. B. Faserverkürzung bei Altpapier). In speziellen Fällen, in denen der Abfall aufgrund seiner schlechteren Materialeigenschaften nur einmal wiederverwertet werden kann, spricht man von „Down-Cycling“.
Bezogen auf die Schweiz ist das Glasrecycling ein gelungenes Bespiel für Recycling im Bereich Verpackung. So wurden beispielsweise im Jahr 2000 über 90% des Glases gesammelt und wieder zu neuen Flaschen, zu Isolationsmaterialien (Glaswolle) oder als Sandersatz verwertet.
Entscheidend für die Weiterverarbeitung ist die Qualität. 60% der 280’000 Tonnen Glasscherben sind nach Farben getrennt und eignen sich daher für die Weiterverarbeitung zu Getränkeverpackungen. Energetisch betrachtet ist vor allem diese Art der Wiederverwertung für Getränkeverpackungshersteller interessant, da im Vergleich zur Glasherstellung aus Quarzsand der Energieaufwand um einen Viertel geringer ausfällt.
Für die 40% des gemischten Glasanteils, die bei der Glasentsorgung anfallen und die nicht zu neuen Verpackungen verwendet werden können, zählt der Bausektor zu den Abnehmern. So wird Glas ausser der Verarbeitung zu Isolationsmaterial auch als Sandersatz im Strassenbau oder bei der Verlegung von Abwasserleitungen eingesetzt (Down-Cycling).
Literatur:
Bahadir, M., Parlar, H. & Spiteller, M. (2000). Springer Umweltlexikon (2. Auflage). Berlin/Heidelberg: Springer.
Bättig, I. (2002). Vom Glascontainer zurück ins Weingestell. Glasrecycling: Ein ökologisch sinnvoller Kreislauf. O.V.
Literatur zu Recycling-spezifischen Materialien:
Plastiksäcke und deren ökologische Konsequenzen