Relevant für Unterricht im Rahmen einer BNE sind sieben didaktische Prinzipien. Zu den allgemeinen Prinzipien gehören: Zugänglich, Handlungs- und Reflexionsorientierung, entdeckendes Lernen sowie die Verbindung von formalem und materialem Lernen.

Zu den BNE-spezifischen Prinzipien gehören: Visionsorientierung, vernetzendes Lernen und Partizipationsorientierung. Diese Prinzipien sind deshalb spezifisch für BNE-Unterricht, da sie sich direkt aus den Anforderungen an die Leitidee Nachhaltigkeit ergeben. Wird diesen Prinzipien bei der Planung und Umsetzung von BNE-Unterricht nicht Rechnung getragen, so können wesentliche Kompetenzen, die bedeutsam sind für das Mitgestalten einer Nachhaltigen Entwicklung, nicht erworben werden. So geht es beim Prinzip der Visionsorientierung beispielsweise darum, dass die Idee der Nachhaltigkeit in ihrer optimistischen Ausrichtung erkennbar wird und erhalten bleibt und die Ideen der Kinder im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen nicht durch Katastrophenszenarien blockiert resp. vorzeitig eingeschränkt werden.

Diese Prinzipien leisten Orientierungshilfe sowohl für die Planung der Lernaufgaben, als auch das konkrete Handeln im Unterrichtsgeschehen. Die Prinzipien ermöglichen der Lehrperson dadurch Reflexion in Bezug auf die eigene Haltung zu einer BNE. Konkret ist damit folgendes gemeint: Lehrpersonen sind nicht nur Vermittler von Wissen, sondern auch von Haltungen und Wertvorstellungen. Im Rahmen von BNE-Unterricht ist erforderlich, dass die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, sich ihrer eigenen Vorstellungen bewusst zu werden, diese zu ändern oder auch beizubehalten – sofern sie ihre Handlung fundiert begründen können. Damit die Lehrperson im Unterricht spontan und adäquat auf Wertäusserungen der Schülerinnen und Schüler eingehen kann, ist es notwendig, dass sie ihrer eigenen Werthaltungen bewusst ist. Die Auseinandersetzung mit den spezifischen didaktischen Prinzipien regen dazu an.


Posted in: Fragen zum didaktischen Konzept einer BNE

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