Der Ur- bzw. Auerochse ist ein ausgestorbenes Wildrind der Paläarktis und stellt eine Stammform des Hausrinds dar.  Seine Kopfrumpflänge betrug bis zu 310 cm und seine Schulterhöhe faste 2 Meter, was dem heutigen Stier entsprach. Sein Gewicht betrug zwischen 800 und 1000 kg. Der Auerochse besass unkelbraunes Fell kurz und glatt, im Winter dichter und lockig. Nach Fossilfunden aus dem Tertiär befand sich die Urheimat des Auerochsen in Indien. Aus Deutschland kennt man Skelettfunde erst seit der Eiszeit (vor ca. 250 000 Jahren). Bildliche Darstellungen von Auerochsen sind aus zahlreichen prähistorischen Höhlenzeichnungen überliefert. Als ursprünglich sowohl begehrtes wie auch wegen seiner Wildheit gefürchtetes Jagdtier der Steinzeit wurde der Auerochse wahrscheinlich im 6. Jahrtausend zu einem der wichtigsten Haustiere des Menschen. Seine kulturgeschichtliche Bedeutung steht in Zusammenhang mit dem Beginn des Ackerbaus und mit seiner Verwendung zu Kultzwecken. Letzte Zufluchtstätte für die in Herden lebenden Auerochsen waren die geschlossenen, sumpfigen Waldgebiete Polens und Litauens.

 

Literatur

 

Kör, H. (1999). Lexikon der Biologie. Auerochse. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag.