Als „virtuelles Wasser“ wird die Menge Wasser bezeichnet, die benötigt wird, um ein bestimmtes Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu ermöglichen. Das verwendete Wasser ist letztlich jedoch nicht mehr oder nur noch zu einem Bruchteil im Produkt vorhanden (vgl. Neubert, 2009). Beim „virtuellen Wasser“ handelt es sich um ein theoretisches Konstrukt, das Konzept existiert nicht wirklich. Das Konzept des „virtuellen Wassers“ wird benötigt, um Länder in ihrem Wasserverauch und -einsatz bei der Produktion von Gütern vergleichen zu können. Dabei wird oft das Konstrukt des Wasserfussabdrucks verwendet, wobei dieses ein Denkmodell für den Verbrauch von Wasser durch Konsum oder Inanspruchnahme von unterschiedlichen Dienstleistungen darstellt.

 

virtual waterflow (2)

 

Die Produktion verschiedenster Produkte gliedert sich oft in mehrere Schritte. Dabei wird jeweils Wasser benötigt. Bei den einzelnen Produktionsschritten wird zwar echtes Wasser verwendet, das bei Weiterreichung des Produktes in der Produktionskette jedoch zu virtuellem Wasser wird. So spricht man von einem virtuellen Wasserfluss, der durch verschiedene Verarbeitungsstationen in der Menge zunimmt und schliesslich zum Konsument fliesst (Hoekstra, 2008, S. 55).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.: Virtueller Wasserfluss (Hoekstra, 2008).

 

Literatur:

 

Hoekstra, A.Y. (2008). The water footprint of food. In Förare, J. (Hrsg.), Water for food. The Swedish Research Council for Environment Agriculture Sciences and Spatial Planning (For-mas). Stockholm. S. 49-60.

 

Neubert, S. (2009). Kann mit Hilfe virtuellen Wasserhandels die Wasserkrise gelöst werden? UNESCO heute 1. Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission.