Der Begriff Wertschöpfungskette hängt eng zusammen mit dem betriebswirtschaftlichen Verständnis von Wertschöpfung. Die Wertschöpfung beinhaltet begrifflich den Beitrag eines Unternehmens zum Volkseinkommen. Die Wertschöpfungsrechnung ergibt sich aus der Erfolgsrechung eines Betriebes. Das vom Betrieb erwirtschaftete Gütereinkommen ist das Ergebnis der gesamten Erlöse der nach aussen abgegebenen Güterwerte abzüglich der Vorleistungskosten, die für Leistungen vorgelagerter Produktionsstufen angefallen sind.

Der Begriff Wertschöpfungskette umfasst hingegen im allgemeinen Sinn den Weg einer Marktleistung vom Ursprung, über die Herstellung bis hin zum Kunden. Dabei versteht man unter dem Begriff Marktleistung Produkte oder Dienstleistungen.

Der Begriff Wertschöpfungskette steht heute im Kontext zum Begriff der Lieferkette (engl. supply chain). Das daraus entstandene „supply chain management“ steckt den derzeitigen Rahmen des Interessens an den Mechanismen der Wertschöpfungskette ab. Im Gegensatz zum ursprünglich unternehmensbezogenen Fokus befasst sich das supply chain management mit Fragen der Verbesserung der gesamten Wertschöpfungskette vom Lieferanten bis zum Endkunden. Diese Perspektivenverschiebung resultiert aus der Feststellung, dass kein Unternehmen in allen Bereichen seiner Wertschöpfung so gut sein kann wie die gesamte Konkurrenz. Das Wettbewerbsmodell „Unternehmen gegen Unternehmen“ hat deshalb an Bedeutung eingebüsst. Künftig dominiert der Wettbewerb zwischen kooperierenden Netzwerken.

 

Das supply chain management fokussiert drei Ebenen der Wertschöpfungskette:

  1. Organisatorische Ebene
  2. Technologisch/informatorische Ebene
  3. Beziehungsebene

 

Literatur:

 

Gabler, Th. (Hrsg.) (2010). Gabler Wirtschaftslexikon (17. Auflage). Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher Verlag/GWV Fachverlage GmbH. S. 3396.