In der Schweizer Forstwirtschaft ist der Femelschlag im schlagweisen Hochwald weit verbreitet (der schlagweise Hochwald bezeichnet Waldgebiete, die in der Regel in Schläge unterteilt sind, auf denen der Baumbestand im Hinblick auf das Alter ziemlich einheitlich zusammengesetzt ist. Waldbauliche Massnahmen wie Verjüngung, Pflege, Ästung und Durchforstung finden isoliert voneinander statt). Dabei handelt es sich um eine Bewirtschaftungsform, bei der die Bestandespartien meist gruppen- und horstweise in gestaffelten Phasen verjüngt werden. Beim Femelschlag werden nicht Einzelbäume, sondern sämtliche Bäume eines Bestandes in einer begrenzten Grösse herausgeholt. Schlag- und Steilfronten sowie vorübergehende Lichtungen sind Merkmale dieser Bewirtschaftungsform. Ebenfalls verbreitet ist der Plenterbetrieb. Im Plenterwald sind alle Altersstufen (und damit Durchmesserklassen) in unmittelbarem räumlichem Neben- und Untereinander. Bei dieser Form des Wirtschaftswaldes werden in jährlichen oder kurzen Intervallen auf einer gegebenen Fläche nur wenige Stämme herausgeholt. Die Entnahme richtet sich entsprechend der Holzverwendung nach den Gesichtspunkten Länge und Zieldurchmesser.

Neben den oben genannten Wirtschaftsformen sollen im Rahmen der Waldbiodiversität auf begrenzten Flächen traditionelle Bewirtschaftungsformen erhalten bleiben. Zu diesen ökologisch, landschaftlich und kulturhistorisch wertvollen Bewirtschaftungsformen zählen: Mittelwald, Niederwald, Kastanienselven, Wytweiden.

 

Literatur:

 

Burschel P. & Huss, J. (1997). Grundriss des Waldbaus. Ein Leitfaden für Studium und Praxis (2. Neubearbeitet und erweiterte Auflage). Berlin: Parey.  S. 105, S. 125, S. 145.

 

Rohrbach, E. (2006). Femelschlag – Plenterung. Wo liegt der Unterschied? Wald und Holz 12, 2-3.