Für eine tiergerechte Huhnhaltung müssen folgende zehn Punkte (Funktionskreise) eingehalten werden (vgl. Geiser, 2006, S. 11–14):

  1. Ernährung: Hühner brauchen ausreichend Nahrung, die zur Hälfte aus Getreide und ansonsten aus genügend pflanzlichen Proteinen und pflanzlichen Fetten, Ölen, Mineralstoffen und Spurenelementen bestehen sollte. Zudem soll ihnen Wasser immer zur Verfügung stehen.
  2. Ruhe: Damit die Hühner sich ausruhen können, benötigen sie erhöhte Sitzstangen oder Lattenroste.
  3. Fortbewegung: Damit Hühner sich genügend bewegen können, brauchen sie genügend eingestreuten Schreit- und Scharrraum und genügend freien Luftraum.
  4. Ausscheidung: Damit die Stallumgebung der Hühner nicht zu sehr verschmutzt, können Gitter- oder Rostflächen benutzt werden, bei welchen der Kot durch die Löcher in die darunterliegenden Kotgruben oder auf Kottransportbänder fallen.
  5. Fortpflanzung: Um eine Hühnergruppe zu beruhigen, wäre die Anwesenheit eines Hahns pro 15 Hühner von Vorteil. Zudem ist für die Legehennen ein heimeliges, abgedunkeltes Nest unabdingbar.
  6. Sozialverhalten: Da Hühner in hierarchischen Gruppen von 20–30 Tieren leben, benötigen sie unbedingt genügend Platz sowie Zugang zu Nahrungs- und Trinkgelegenheiten. Auch dürfen für den „Sozialkontakt“ die Ställe nicht zu dunkel sein.
  7. Erkundungsverhalten: Die Hühner sind sehr neugierig, weshalb sie auf eine abwechslungsreiche Umgebung angewiesen sind (Freiland und Einstreubereich).
  8. Komfortverhalten: Mit einem Sand-, Staub- oder sogar einem Sonnenbad können die Hühner sich pflegen. Dazu brauchen sie genügend Raum, um in Ruhe das Federkleid ordnen und schütteln zu können.
  9. Körpertemperaturregelung: Hühner sind abstammungsbedingt eher kälteempfindlich und brauchen daher ein angenehmes und gut gelüftetes Klima, das nicht unter 10°C fällt.
  10. Feindvermeidung: Hühner sind sehr schreckhaft und brauchen daher Fluchtorte im Auslauf.

 

Literatur:

 

Geiser, F. (2006). Das Huhn. BVET-Magazin 1.